Blogger-Kooperationen: 5 miese Tricks der Unternehmen

Kooperationen zwischen Bloggern und Firmen sind nichts Ungewöhnliches mehr. Sobald man auf einem Social-Media-Channel eine bestimmte Reichweite, die für ein Unternehmen interessant ist, erreicht, entsteht eine Zusammenarbeit. Natürlich, wenn die Interessen übereinstimmen. Doch eine Blog Kooperation mit einer Firma kann, muss aber nicht immer problemlos und fair verlaufen.

Die Werbewirtschaft hat für sich die Blogger als perfektes und günstiges Werbemittel entdeckt. Deshalb investieren Firmen lieber ihre Zeit in Blogger-Recherchen, als eine Unmenge an Geld für TV-Spots und Frauenzeitschriften auszugeben. Viele Firmen aber schätzen weder die Arbeit eines Bloggers, noch verstehen sie, wie viel Arbeit dahinter steckt. Ein Blog ist aber eine ideale Plattform, um Zielgruppen perfekt zu erreichen. Anhand von Statistiken wie Besucher, Seitenaufrufe und der durchschnittlichen Sitzungsdauer erkennt man den erreichten Erfolg, bei überteuerten Print-Anzeigen in Magazinen ist dies nicht der Fall und oft kaum nachvollziehbar. Aber auch die Glaubwürdigkeit spielt hierbei eine große Rolle. Der Unterschied zwischen Journalisten und Bloggern ist der, dass Blogger ihre eigene und persönliche Meinung vertreten, keine herkömmliche Werbekampagne schafft so viel Transparenz und Ehrlichkeit wie wir. Die meisten Marken wissen das und wollen sich mit wenig Arbeit und Geld eine große Portion Erfolg abschneiden.

Mit diesem Beitrag möchte ich nicht nur aufklären, sondern Blogger dazu animieren, standhaft zu bleiben und sich nicht ausbeuten zu lassen. Denn wenn wir Blogger zusammen halten, haben die Marken keine andere Wahl mehr, als nach unseren Regeln zu spielen 😉

PS: Wie ihr eine Kooperation überhaupt bekommen könnt und wie das Anschreiben aussehen soll, könnt ihr bei Tanja nachlesen.


Die 5 miesesten Angewohnheiten und Tricks – Kooperationen zwischen Unternehmen und Bloggern


1. Massen-Mails mit einer unpersönlichen Anrede

Wie oft habe ich schon unpersönliche Mails nur mit einem “Hey” oder “Hallo loveforyu” erhalten. Spätestens dann weiß ich, dass es sich hierbei um keine persönliche Nachricht handelt, sondern um eine, die mindestens an 1000 weitere Influencer verschickt wurde. Das sind die, die verzweifelt nach beliebigen Bloggern / Instagramern suchen, einfach “nur” um jemanden zum Werben benötigen. Ich verstehe vollkommen, wie lästig es ist, nach der 100sten Mail einen Namen einzutippen, anstatt einfach das vorgeschrieben Anschreiben zu kopieren und einzufügen. Dennoch finde ich, dass es zum Anstand gehört einen möglichen Partner persönlich anzusprechen. Besonders amüsant ist es, wenn sie “seit Ewigkeiten deinen Blog lesen”.
PS: Was mir besonders gefällt ist, wenn mein Name falsch geschrieben wird. Ich weiß, es gibt nicht viele Yuliya’s, dennoch wünsche ich mir, dass mein Name korrekt geschrieben wird und ich nicht mit “Julia” oder “Yulia” angeschrieben werde.
Zwar ist das jetzt kein gravierender Fehler und kein Hindernis eine Zusammenarbeit einzugehen, dennoch würde ich lieber die persönlichen Anfragen bevorzugen 🙂

2. Blogger für blöd verkaufen

Wenn Firmen denken, dass ich mich mit einem Produkt im Wert von 50€ im Verkauf  und ca. 2€ in der Produktion zufrieden gebe, bekomme ich den größten Hals. Da kriege ich tatsächlich vor einigen Wochen die wahrscheinlich dreisteste Anfrage ever von einer Sonnenbrillen Firma, die weder eine bekannte Marke ist, noch eine hohe Qualität ihrer Ware aufweisen kann. Ich hätte 4 Sonnenbrillen zugeschickt bekommen (eine Brille hätte ich mir sogar aussuchen dürfenwow vielen Dank). Anschließend hätte ich 5  meiner Lieblingsfotos posten müssen (wo ist der Fehler? Ich kriege 4 Sonnenbrillen, muss aber 5 Fotos posten), die restlichen Fotos (die ich nicht veröffentlicht habe, die aber dennoch gut sind) sollte ich an die Firma schicken. Anschließend darf ich mir eine der Brillen aussuchen und die anderen schicke ich mit dem beigefügten Retouren-Label kostenlos an sie zurück (vielen Dank für den beigefügten Retourschein!!!). Sorry, nicht mit mir. Da wollen sie 5 veröffentlichte Fotos, alle geschossenen Fotos + die Fotorechte, dafür, dass ich nur eine Sonnenbrille bekomme???

Vielen Unternehmen ist wohl nicht bewusst, dass ich 1. meine Miete etc. bezahlen muss, 2. für die Fotos viel Zeit und 3. Geld opfere (z.B. Kamera, Photoshop, Deko etc.). Durch die von Bloggern entstandenen Fotos, möchten Firmen ihre Kosten auf das mindeste Minimieren. Sie sparen sich dadurch nicht nur die Zeit Bilder für ihr Label zu produzieren, sondern auch noch Geld für die Models, Fotografen, Studiomiete, Visagisten, Stylisten usw.

3. Nicht bezahlen

Wenn wir schon bei Zahlen sind, möchte ich auch noch diesen Punkt ansprechen – die Bezahlung. Klar, es hängt von der Reichweite, Qualität, der Bekanntheit und der Bereitschaft der Leser des Blogs ab. Doch steckt dennoch hinter jedem Beitrag viel Arbeit. Gebt euch nicht mit Gutscheinen im Wert von 5 € und Rabattcodes in Höhe von 10% zufrieden. Schaut auf den Wert des Produktes und entscheidet selbst, ob euch dieser genügt oder nicht. Meiner Meinung nach, muss man bei einem mega hohen Produktwert nicht unbedingt noch zusätzlich Geld verlangen, das hängt aber natürlich von der Reichweite und von euch ab! Außerdem kommt es darauf an, was eine Firma von euch verlangt und wie viel Zeit ihr in den Beitrag investieren werdet. Ich finde, selbst ein Anfänger-Blogger sollte zumindest 50€ ausgezahlt bekommen. Schließlich bleibt der Post (meist) dauerhaft online und ist (je nach SEO) jederzeit über Google auffindbar. Der bekannte Satz “Wir sind ein Start-Up Unternehmen und haben leider kein Budget” muss nicht immer 100% stimmen. Vor einigen Monaten hat mich eine ziemlich bekannte Schmuck und Uhren Marke angeschrieben und bot mir für 3 Fotos einen Armreifen an. Als ich die Vergütung angesprochen habe, wurde mir gesagt, dass sie noch ein kleines Unternehmen sind und mich leider nicht bezahlen können. Nur mal so, sie haben aktuell 263k auf Instagram, über 352k auf Facebook und kooperieren mit auf Instagram verifizierten Personen mit über 500k. Ist klar, dass sie winzig klein sind und bestimmt niemanden bezahlen 😉

4. Bei langfristigen Kooperationen: die Probezeit verlängern, um später verhandeln zu können

Vor einigen Monaten hatte ich mich auf eine erste langfristige Kooperation mit einer Firma eingelassen. Ich habe mich sehr gefreut, obwohl mich die Bedingungen bereits am Anfang nicht wirklich angesprochen haben. Da es aber hieß, dass nach einer Probezeit von x Monat/en man nochmal den Vertrag neu aushandeln kann, habe ich mich darauf eingelassen. Die Zeit war nicht leicht, ich bin kaum nachgekommen alle Fotos zu schießen, sie zu veröffentlichen und zusätzlich noch private Fotos von mir zu publizieren – ich wollte schlichtweg nicht, dass mein Profil, wie eine Werbeplattform aussieht. Umgerecht, wurde ich für meine Leistung DEUTLICH unterbezahlt mit einem Wert von ca. 20€ pro Foto. Leider ist der Firma ein grober Fehler passiert und sie haben per Mail an alle Blogger eine Liste geschickt, mit allen Zahlen jedes einzelnen Kooperationspartners. Ich konnte sehen, wer mit welcher Reichweite für wie viele Bilder wie viel verdient hat – blöd gelaufen. Als die Zeit zur Verhandlung gekommen ist, habe ich mir natürlich ausgerechnet, wie wenig mir gezahlt wurde und wie viel ich eigentlich verlangen kann. Mein Vorschlag wurde abgelehnt und es wurde mir vorgeschlagen, die “Probezeit” zu verlängern, um später nochmal neu verhandeln zu können. Ein NO-GO!!! Ich habe darauf hin gekündigt.

5. Nach geleisteter Arbeit mehr verlangen

Was gar nicht geht ist, wenn nach einem Post eine neue Nachricht kommt mit “Könntest du bitte noch ein neues Foto posten, auf dem man das Logo besser sehen kann?” oder “Könntest du ein weiteres Foto posten, uns gefällt dein Stil so gut” . Ehh nein? Wenn es nie besprochen wurde, dass ein Logo gut zusehen sein soll oder es vereinbart war, dass nur 1 Veröffentlichung erfolgen soll, dann werde ich auch nicht im Nachhinein mehr posten!?

Wir als Blogger, oder besser gesagt INFLUENCER sind aber leider auch nicht immer so unschuldig. Daher hat Andrea – die in einer Mode PR Agentur arbeitet – einen sehr interessanten Gastartikel über 5 unmögliche Influencer No-Go’s geschrieben. Sie erzählt uns von ihren täglichen Erfahrungen mit Influencern – lest selbst!

XOXO

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29 Comments
  • Melanie
    April 19, 2018

    Super Artikel,

    vielen Dank dafür. Ich finde es nach wie vor schwierig, bei der Masse an „Bloggern“ die Preise stabil zu halten und hoffe, dass viele deinen Bericht lesen. Toll, dass Du deine Erfahrungen teilst. Wie reagierst Du auf Massen Anfragen oder auf Anfragen, die dich nicht ansprechen?
    Glg,
    Melli

  • Aline
    Oktober 27, 2017

    Super Beitrag! Danke für’s Sharen solcher Infos. Da ich noch sehr am Anfang stehe, ist es für mich immer super interessant, von erfahrenen Bloggern zu lesen und zu lernen!
    Danke DIR

  • Lea Henne
    August 14, 2017

    Wow, danke für den hilfreichen Post. Jetzt weiß ich wie ich solche Tricks umgehen kann. Ist es denn bei Portalen wie https://www.adfy.co/ auch so ”unsicher”? 😮

    Liebe Grüße
    Lea

  • Jana
    Juli 25, 2017

    Hey Yuliya,
    Vielen Dank für den tollen Blogpost. Das sind echt absolute No-Gos und auf sowas sollte man sich nicht einlassen…
    Liebe Grüße
    Jana❤️

  • Tanja L.
    April 23, 2017

    Toller und wirklich informativer Beitrag. Ich bekomme (noch) kein geld für Kooperationen, schreibe aber selber Firmen an, von denen mich die Produkte interessieren und finde es da irgendwie unverschämt, zusätzlich noch Geld zu verlangen, wenn ich die Produkte schon bekomme…

  • Loredama
    März 27, 2017

    Vielen Dank für die Einblicke!
    Zwar ist mein Blog noch zu klein für eine Kooperation, aber ich hoffe auf mehr Wachstum und da und solche Posts Gold wert!

  • Alexandra
    Februar 13, 2017

    Super Beitrag! Kenn ich, kenn ich.. ;D

  • Meike Oltmann
    Februar 13, 2017

    Hammer. gerade in Fällen wo Firmen Blogger nicht zahlen wollen obwohl du die Arbeit geleistet hast, empfehle ich dir RAe Nadaj Wollangk aus Berlin: http://www.ra-wollangk.de wo es u.a. darum geht, Ansprüche als Blogger richtig durchzusetzen. Ausbleibende Zahlungen für Kooperationen oder Werbung sind nicht nur ärgerlich und nervenaufreibend, sie können auch im schlimmsten Falle zu einem wirtschaftlichen Engpass führen. Wie die Erfahrung von Frau Wollangk zeigt, reicht eine Mahnung heutzutage leider nicht mehr aus, um die Forderungen gegenüber seinem Kooperationspartner (Schuldner) durchzusetzen.

  • Sonja
    Dezember 25, 2016

    Sehr guter Beitrag, bei einigen Punkten habe ich exakt dieselben Erfahrungen gemacht, traurigerweise.

    Liebe Grüße
    Sonja
    http://www.onefiftytwoblog.com

  • Lina
    Dezember 6, 2016

    Sehr guter Beitrag! Beruhigt mich total sowas zu lesen und zu wissen das man da nicht alleine ist!
    Liebe Grüße,
    Lina von linalawnista

  • Sandra
    November 22, 2016

    Danke dir für deinem Kommentar auf meinem Blog. Witzig, ich habe bereits deinen Artikel über Instragram gelesen. Leider schaffe ich es aus Zeitgründen (du weißt ja warum, wenn man einen Blog hat) zu kommentieren.

    Es ist immer wieder unfassbar, was Firmen so einfällt. Mir fällt das NEIN sagen immer leichter. Auf dich ist bestimmt schon die schwedische Firma (natürlich zart-up und kein Werbebudget) mit den schicken in war Kopfhörer zugekommen. Bei mir wollten sie en schönes Instagram Bild + einen Blog Post im Gegenzug kann die die Dinger umsonst bekommen, die sonst 90 € im Verkauf kosten. Das ist wirklich unverschämt. Ich weiß ja noch nicht einmal wie die Klangqualität ist. Ich habe gleich nein gesagt. Ich verplempere meine Zeit nicht in sowas, sondern versuche mehr gute Blog Inhalten zu posten, um einen größere Reichweite bekommen.

    Liebe Grüße Sandra

    http://www.sandra-levin.com

  • Sara
    November 17, 2016

    Ganz toller Beitrag liebe Yuliya! Es ist ein Thema, mit dem sich jede Bloggerin schon auseinandergesetzt hat.

    Manche Firmen sind wirklich so dreist, dass man einfach nicht glauben kann, was man da gerade hört/liest.

    Die bisher schlimmste Situation bei uns war, als uns die Inhaberin einer kleinen Drogerie angeschrieben hat, dass wir in ihre Drogerie kommen, Fotos machen und darüber schreiben und als Entlohnung würden wir Proben und McDonalds Gutscheine bekommen XD XD XD kannst du das glauben? Die Sachen bekomme ich ja auf der Straße eh gratis… unglaublich

    Ich verstehe dich wirklich vollkommen. Wir dürfen uns nicht ausbeuten lassen. Und solange es BloggerInnen gibt, die sich darauf einlassen, wird es auch immer Firmen geben, die uns für dumm verkaufen.

    Liebste Grüße

    Sara von The Cosmopolitas

  • Stephanie Hauer
    November 15, 2016

    Ein toller Post, wirklich wertvolle Tipps! Hättest du etwas dagegen, wenn ich deinen Beitrag an unsere Community von PR-Leuten und Unternehmen per Twitter und Facebook weiterempfehle? Viele davon arbeiten auch regelmäßig mit Bloggern und wissen deine ehrlichen Tipps sicher zu schätzen! Auf unserer Webseite kannst du übrigens selbst auch Kooperationsaufrufe starten oder Informationen, Testprodukte oder Expertenkommentare für deine Blogartikel von Unternehmen anfragen (kostenlos). Schau gern bei Interesse bei uns vorbei oder gib mir Bescheid, wenn du Fragen hast. Liebe Grüße, Stephanie

    • Yuliya
      November 15, 2016

      Sehr gerne, liebe Stephanie 🙂 ich hoffe, ich war nicht allzu kritisch .. Manchmal bin ich einfach viel zu direkt und ehrlich, leider kommt es nicht immer gut an.
      Aber danke 🙂
      Grüße. Yuliya

  • Silke
    November 15, 2016

    Toller Beitrag. Ich bin schon eine Weile Bloggerin aber Anfragen hatte ich noch keine. Daher blieb mir das alles wohl erspart…
    Danke für diesen super geschriebenen Beitrag!

    • Yuliya
      November 15, 2016

      Hallo Silke 🙂 Danke für deinen Kommentar! Frag doch mal bei einer Firma an 🙂 Bei Tanja kannst du nachlesen, wie man ein Unternehmen am besten anschreibt!
      Liebe Grüße

  • Sina
    November 11, 2016

    Nicht zu vergessen wären auf dofollow zu bestehen und zu beharren darauf, dass dies der richtige Weg sei. Und, dass Werbung nicht gekennzeichnet werden darf.
    Liebe Grüße Sina
    https://CasaSelvanegra.com

  • misses popisses
    November 10, 2016

    Du sprichst mir aus der Seele und ich habe deine Erlebnisse beim Lesen verschlungen während ich gleichzeitig des öfteren Schmunzeln musste, weil ich vieles davon erlebt habe.
    Ich bin teilweise wirklich schockiert was einem alles so angeboten wird, noch mehr aber, dass viele Blogger mitmachen.
    Ein gutes Beispiel ist eine Firma, die Duschpads mit Aromaveruch erfunden hat. Man legt ein Pad auf dem Duschboden und soll sich an den Gerüchen während des Duschens erfreuen. Ähm, Duschgels haben bereits eine Duftnote, selbst neutrale. Wofür bitte braucht man dieses Ding? Dann war ich überrascht, dass sooo vele Blogger sich für diesen Unfug hergegeben haben. Ich hoffe, du warst nicht unter ihnen.
    Ich finde deine Einstellung gut! Verkauf dich nie unter dem Wert,
    Alles Liebe Elisabeth

    http://www.missespopisses.cok

  • Vie
    November 4, 2016

    So viele wahre Worte! 🙂 Ich sehe das ganz genauso wie du! Am besten finde ich ja mal den letzten Punkt! Eine Bloggerfreundin hatte das letztens zum ersten Mal und meinte auch nur: geht’s noch? 😀

    xx Vie
    von http://www.viejola.de

  • Stefan
    November 3, 2016

    Hallo Yu,

    hier noch die Links und eine kurze Erklärung dazu:

    Reiseblogger-Kodex: Hier bekommt ihr Tipps und Ratschläge von Bloggern. Mit DIY und Lifestyle lag ich daneben (siehe Tab Blogger-Verzeichnisse), aber fragt dort einfach mal an, ob ihr trotzdem mitmachen könnt. Für Blogger finde ich es eine tolle Sache.

    Die Leute vom Reiseblogger-Kollektiv könnt ihr ja mal für Tipps anfragen, die sind aber schon sehr professionell unterwegs. Vielleicht trefft ihr sie mal bei einem Workshop, Barcamp oder einer Blogger-Konferenz als Speaker.

    Viele Grüße

  • Stefan
    November 3, 2016

    Hallo Yu,

    deinen Ärger über unverschämte Unternehmen kann ich nachvollziehen. Hier ein paar Ergänzungen.

    zu 2.: Ich hoffe, du hast diese Anfrage abgelehnt. Klingt für mich auch nicht sehr lukrativ bzw. auf Augenhöhe. Wie aber überall im Leben kommt es auch hier auf den richtigen Ton an. Wenn du solche Anfragen genauso emotional absagst wie aus deinem Text erkennbar, spricht sich sowas irgendwann auch in Unternehmenskreisen rum (jaha, nicht nur Blogger kommunizieren untereinander). Freundlich, aber mit guter Begründung absagen, dann hast du dir keine potenziellen zukünftigen Kontakte verbrannt. Vielleicht kannst du ja auch nachverhandeln?

    Am Anfang (und das ist ein Blog von Mai 2016 noch) solltest du bei besonders interessanten Kontakten doch mal “nachgeben”. Daraus können sich mit entsprechender Nachverhandlung auch gute langfristige Zusammenarbeiten ergeben. Und die zahlen deine Miete, nicht die Einzelaufträge.

    Zu 3.: Ich persönlich würde immer eher Geld von Unternehmen fordern als in irgendwelchen Gegenständen entlohnt zu werden. Wenn du dir schon überlegen musst, was ein Armband in der Produktion gekostet haben könnte und ob das den Gegenwert des Auftrages rechtfertigt (“nee, Leute, da müsst ihr aber mindestens noch nen Armreif und zwei Ringe drauflegen” ), kannst du es besser auch gleich sein lassen. Bei Geld gilt: Eure Leistung kostet so viel, wie die Firma bereit ist zu zahlen. Es gibt kein richtig oder falsch, aber es gibt fair / auf Augenhöhe oder unverschämt (auch von Bloggerseite).

    A Propos Reichweite: Dieser Begriff ist so schwammig… Unternehmen können etwas komplett anderes als du darunter verstehen. Lieber vorher abklären, was sie sich darunter vorstellen und was sie erwarten. Und auch Qualität ist sehr subjektiv – manche könnten z.B. schon deine kleinen (für mich persönlich sehr sympathischen) Rechtschreibfehler als schlechte Qualität werten. Alles Definitionssache. Lass dir am besten immer ein Briefing vom Unternehmen geben.

    Zu 4.: Wenn du von Anfang an Bauchschmerzen oder Zweifel bei einer Kooperation hast: LASS ES! Wie willst du langfristig mit jemandem arbeiten, wenn du das Gefühl nicht los wirst, ausgenutzt zu werden oder für dein Image etwas Schädliches zu tun? Sprich so was doch gleich am Anfang offen an. Selbst Inhouse-Marketer können manchmal nicht riechen, ob irgendwas nicht passt. Aber Firmen haben meistens Verhandlungsspielraum. Wenn deine Bedenken gut belegt sind, dann ist es an der Firma, sie zu zerstreuen.

    Probezeit und deren Verlängerung finde ich blöd. Da saß wohl ein ganz schöner Zauderer am Schreibtisch.

    Zu 5.: Den zweiten Satz von einer Firma fände ich dreist, den ersten nicht. Kann sein, dass das im Briefing eben vergessen wurde zu erwähnen. Ich sähe das als Nachbesserung und wäre kulant. Wenn du diesen Auftrag mit dieser Firma aber eher als einmalige Sache siehst und dir der Kontakt zu einem potenziellen Auftraggeber egal ist (irgendwann könnte auch mal eine Zeit kommen, in der Blogger an Unternehmen herantreten müssen, um ihre Miete bezahlen zu können), kannst du das natürlich verneinen.

    Klar gibt es in der Zusammenarbeit mit Unternehmen manchmal Probleme, Unklarheiten oder unterschiedliche Auffassungen. Aber da lässt sich doch drüber reden, oder?
    Und neue und unerfahrene Blogger (keineswegs despektierlich gemeint!) können auch oft gar nicht so schnell absagen, wie neue Anfragen von Unternehmen reinkommen. Klar sind auch schwarze Schafe dabei. Da gilt es halt zu filtern, auszusortieren und ggf. nachzuverhandeln.

    Eine gute Anlaufstelle – auch @Petra – ist das Reisebloggerkollektiv. Hier bekommt ihr Rat von Profibloggern, was die Zusammenarbeit mit Firmen angeht. Entgegen des Namens betreuen die Leute da auch andere Blogger wie DIY oder Lifestyleblogger. Und einen Kodex gibt es übrigens auch schon. Einfach mal googlen. Oder du fügst die Links nachträglich in deinen Beitrag ein.

    Viele Grüße,

    einer von der anderen Seite

  • Petra
    November 2, 2016

    Toller Post davon sollte es mehr geben. Ich bekomme auch ständig Anfragen wo mir der Kragen platzt. Ich könnte ein Buch damit füllen. leider gibt es immer noch genug Bloggerinnen die sich für eine Kreme oder sonst etwas verkaufen. Das regt mich auf. Ich hatte heute ein Interview für eine große Tageszeitschrift und ich habe im Spass gesagt, wir müssten eine Bloggergewerkschaft gründen. Es müsste ein Bloggerkodex geben damit so eine Abzocke nicht passiert.
    LG Petra

    • Yuliya
      November 3, 2016

      Liebe Petra,
      Du hast so recht! Gerade musste ich wieder die Erfahrung machen, dass mich eine Firma nicht bezahlen möchte weil “andere Influencer mit einer viel höheren Reichweite sich mit einem Produkt zufrieden geben und kein Honorar verlangen”. Habe zu dieser Mail ein Update auf dem Beitrag gemacht, falls du Interesse hast dich mit mir zusammen aufzuregen, schau vorbei 😀
      Liebe Grüße
      Yuliya

  • Dorie
    November 2, 2016

    Das sind ja vielleicht Storys!!
    Mir ist es mal passiert, dass ich einen Blogbeitrag (der echt schlecht bezahlt war, aber da war ich noch gaaanz ganz am Anfang) geschrieben habe und dann zur Abgabe geschickt habe. Wurde abgenommen, ich habe es veröffentlicht und 2 Wochen später kam “Kannst du vielleicht da doch noch ein paar Unterstreichungen weg machen?” Und ein paar Tage darauf kam nochmal eine Korrektur.
    Warum hält man sich dann an Abgabetermine, wenn man sowieso hinterher noch 5x korrigieren soll?
    Danke für die Tipps 🙂
    Liebe Grüße, Dorie
    http://www.thedorie.com

  • Ria
    November 2, 2016

    Wow!! Ich finde es ist genau auf den Punkt gebracht! Schnelle Werbung für wenig (bis kein) Geld. Wer sind wieder die Doofen? Genau wir. Manche Firmen verstehen einfach nicht, dass Blogger von dem Geld Leben müssen. ich finde es auch traurig, das einige Firmen, sich den Bloginhalt nicht einmal anschauen. Sie schreiben eine E-Mail mit einen Produkt das man vorstellen soll, was aber der Philosophie von dem Blog widerspricht.

    ps. du hast wirklich über einige tolle Sachen gepostet. Werde diese Tage mal stöbern.

    LG Ria
    http://www.buecherweltvonria.blogspotde

  • Marc André Freiheit
    November 2, 2016

    Toller Artikel. Ich bin mit meinem Blog zwar in einem anderen Bereich tätig, aber ich kenne auch solche Firmen. Am besten unseriöse Angebote ablehnen. Lieber einmal weniger eine Kooperation eingehen, als später keine Leser/Follower mehr zu haben weil man selber unseriös wirkt.

    LG,

    Marc

  • mariamichamakeup
    November 2, 2016

    Dein Beitrag ist sehr hilfreich! Ich bin in der Bloggerwelt ein Neuling und habe natürlich noch keine Ahnung wie es zugeht. Sollte es bei mir irgendwann zu Kooperationen kommen, werde ich nun drauf achten, nicht über den Tisch gezogen zu werden 🙂
    LG Maria

    https://mariamichamakeup.wordpress.com/

  • Lisa
    November 1, 2016

    Huhu Yu,
    Hammer Post! Ich kann dich in jedem Punkt verstehen und finde manche Firmen echt unverschämt…
    Ich hoffe ein paar dieser werden den Post lesen…
    Liebe Grüße
    Lisa xx von http://daiisyli.com

    • Yuliya
      November 1, 2016

      Danke Lisa :))
      Haha ja ich glaube nach dem Post, kriege ich keine Kooperationsanfragen so schnell 😀
      Grüße zurück

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